Marsberger Feuerwehren im Dauereinsatz
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Marsberger Feuerwehren im Dauereinsatz

[Meldung vom 28.08.2016]

Im Dauereinsatz befanden sich am Samstag Nachmittag bis in die Nacht hinein die Feuerwehren im Marsberger Stadtgebiet. Das aufziehende Unwetter sorgte für mehrere Großeinsätze.

Bereits am frühen Nachmittag mussten zwei kleinere Brände gelöscht werden: In Erlinghausen brannte Gebüsch und trockenes Gras auf einer 300m² großen Fläche. Die Feuerwehren aus Marsberg und Erlinghausen konnten den Brand schnell löschen. In Udorf geriet kurze Zeit später eine kleine Feldscheune in Brand. Da die Scheune außerhalb des Ortes lag, wurde zur Wasserversorgung ein Pendelverkehr mit mehreren Löschfahrzeugen eingerichtet. Die Löschgruppen aus Canstein und Udorf sowie der Löschzug Marsberg hatten auch hier das Feuer schnell unter Kontrolle.

Vor weit größere Herausforderungen stellten die Feuerwehr die durch das plötzlich heraufziehende Unwetter verursachten Einsätze.

Ein Blitzeinschlag war vermutlich die Ursache für den Brand eines Wohnhauses am Meisenberg in Marsberg. Die Einsatzkräfte des Löschzugs Marsberg, die sich noch auf der Rückfahrt aus Udorf befanden, und die Löschgruppe Obermarsberg wurden daraufhin alarmiert. Unter Atemschutz drangen Einsatzkräfte in das Gebäude ein, um dem Brand effektiv bekämpfen zu können. Da das Feuer im Bereich des Dachstuhls ausgebrochen war, wurde die Drehleiter zum Einsatz gebracht. Von dieser aus öffneten Einsatzkräfte die Dachhaut und nahmen einen weiteren Löschangriff vor. Die Löscharbeiteten gestalteten sich schwierig, da der Dachboden des Hauses ausgebaut war und das Feuer in der Isolierung war. Nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht worden war, wurde das Gebäude mit Wärmebildkameras kontrolliert und weitere Glutnester abgelöscht. Bis in den frühen Abend hinein blieben die Einsatzkräfte vor Ort. Glücklicherweise wurde bei dem Feuer niemand verletzt, das Haus ist allerdings unbewohnbar.

Zeitgleich öffnete der Himmel über dem Marsberger Stadtgebiet seine Schleusen. Besonders extrem fiel der Niederschlag in Bredelar und Beringhausen aus. Binnen kurzer Zeit ergossen sich über 50 Liter Regen und Hagel auf den Quadratmeter. Die Kanalisation war in kurzer Zeit überlastet, Straßen überflutet. Die Wassermassen sorgten für zahlreiche vollgelaufene Keller und Garagen. Im Minutentakt gingen Notrufe bei der Feuerwehr und bei der Einsatzleitung ein. Weit über 30 Einsätze kamen allein in Bredelar zusammen. Besonders betroffen waren Haushalte an der Sauerlandstraße, Orthelle und Madfelder Straße. Dort stand das Wasser bis zu eineinhalb Metern in den Kellern und richtete große Schäden an. Die Orthelle in Bredelar war zeitweise nicht befahrbar, da das Wasser über einen halben Meter auf der Straße stand und in Häuser und Keller eindrang. Die Feuerwehren aus Bredelar, Beringhausen, Giershagen und Obermarsberg rückten mit sechs Einsatzfahrzeugen an, um mit Tauchpumpen und Tragkraftspritzen das Wasser aus den Kellern zu pumpen. Koordiniert wurden die Einsätze in Bredelar vom stv. Leiter der Feuerwehr, Martin Hünemeyer.

Einige Einsatzstellen konnten in recht kurzer Zeit abgearbeitet werden, andere nahmen hingegen über zwei Stunden Zeit in Anspruch. Längere Wartezeiten waren deshalb für einige Betroffene unvermeidlich, so Martin Hünemeyer. Viele Betroffene gingen in dieser Zeit zur Selbsthilfe über, tatkräftig unterstützt von Nachbarn und Freunden. Diese  Eigeninitiative und Nachbarschaftshilfe habe die Einsatzkräfte der Feuerwehren spürbar entlastet, lobte Hünemeyer.

Bis in die Nachtstunden hinein waren die Einsatzkrätfte tätig, der letzte Notruf ging bei der Leitstelle erst nach Mitternacht ein.

Während für die Feuerwehr der Einsatz in der Nacht zu Ende war, werden für die Betroffenen die Arbeiten noch andauern. Mit den Fluten drang nicht nur das Wasser, sondern auch Schlamm und Dreck in die Wohnungen ein.

Die Bilanz dieses Einsatzsamstags: Zwischenzeitlich waren acht Löschgruppen zeitgleich an drei verschiedenen Einsatzorten gebunden, stellte Alfons Kleffner, der Leiter der Feuerwehr Marsberg, fest. Kleffner zeigte sich zufrieden, dass die Einsätze trotz des hohen Koordinations- und Kräfteaufwands reibungslos ablaufen konnten.