Feuerwehr im HSK
HSK- Katastrophenübung 2014

HSK- Katastrophenübung 2014

[Meldung vom 20.10.2014]

Ausgangslage war diesem Jahr ein Einsatzszenario mit einer Erstalarmierung als Brandeinsatz in einem Chemiebetrieb über die Brandmeldeanlage. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte wird festgestellt, dass es  sich weniger um ein Feuer handelt, sondern um den Austritt von Gefahrstoffen und eine größere Anzahl von verletzten und mit Gefahrstoffen kontaminierten Personen .

 

Zur Bewältigung dieser Einsatzlage wurde ein Großaufgebot von Einsatzkräften mit den unterschiedlichsten Fachausbildungen alarmiert.  Da eine Stadt oder Gemeinde allein eine solche Anzahl von Einsatzkräften nicht stellen kann,  kooperieren die Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus den Städten und Gemeinden im HSK und bilden spezielle größere Einheiten unterschiedlicher Fachrichtungen

Die diesjährige Übung hatte  vier Übungsschwerpunkte:

  1. Rettung von verletzten Personen aus dem Gefahrenbereich und Verhinderung der Ausbreitung und die Aufnahme von Gefahr-stoffen sowie Abdichtung von Leckagen.
  2. Dekontamination von mit Gefahrstoffen kontaminierten Personen und Verletzten.
  3. Erstbehandlung und Betreuung einer Vielzahl von verletzten Personen und die Organisation der Verlegung in entsprechende Krankenhäuser zur weiteren Behandlung
  4. Organisation und Zusammenarbeit der drei Einsatzschwerpunkte

 

 

Einsatzkräfte des Löschzug Brilon übernahmen als ersteintreffende Kräfte die Rettung der verletzten Personen aus dem Gefahrenbereich und werden dabei selbst mit dem Gefahrstoff kontaminiert.

 

Die erste medizinische Behandlung der Verletzten übernahmen die  hauptamtlichen Kräfte des Regelrettungsdienstes aus dem HSK. Da den Kräften sofort klar war,  dass die Vielzahl der Verletzten vom Regelrettungsdienst  nicht zeitnah versorgt werden können wurde  der BHP 50 (Behandlungsplatz 50) des HSK alarmiert. Diese Sondereinheit setzte sich aus Einsatzkräften versch. Hilfsorganisationen  (  DRK Brilon, Marsberg, Meschede, MHD Olsberg) sowie hauptamtlichen Kräften des Rettungsdienstes zusammen.

 

Die  Gefahrstoffeindämmung sowie  die Abdichtung der Leckagen wurde  von einem erster ABC-Zug  aus Kräften der Feuerwehr Brilon und einem  weiterer ABC- Zug sowie Ergänzungskräfte aus den Feuerwehren Schmallenberg und Eslohe und der Abschnittsführung aus Führungskräften der Feuerwehren Brilon und Marsberg übernommen

 

Für den Einsatzbereich Dekontamination wurde  ein Dekontaminationsplatz eingerichtet der mit einem vom Land beschafften und  mit Sonderausrüstung bestückten Abrollbehälter sowie ergänzenden Feuerwehrfahrzeugen und speziell geschulten Einsatzkräften der Feuerwehren Arnsberg, Meschede und Sundern  geführt und besetzt wurde. Dazu kamen  in diesem Einsatzabschnitt für eine erste medizinische Versorgung der Verletzten im Dekonplatz Kräfte des MHD Arnsberg und Olsberg.

 

Die Gesamteinsatzleitung und die Koordination der Einsatzabschnitte dieser Großübung lag in den Händen des Briloner Wehrführers Wolfgang Hillebrand und weitere Führungskräfte der Feuerwehren  Brilon, Marsberg und Bestwig  mit Unterstützung des Fernmeldedienstes der Feuerwehr Arnsberg und dem ELW 2 des Hochsauerlandkreises.

 

Die Versorgung der über 320 Übungsteilnehmer, die teilweise mit dem notwendigen Anmarsch in den Verfügungsraum seit den frühen Morgenstunden aus dem Kreisgebiet unterwegs waren, lag in der Verantwortung der  Betreuungseinheiten  des DRK aus Brilon, Olsberg und Marsberg.

 

Im Übungsverlauf machten sich Brilons Bürgermeister Dr. Christoph Bartsch , 1. Beigeordneter Reinhold Huxoll, Kreisbrandmeister Martin Rickert und sein Stellvertreter Werner Franke sowie Vertreter der Kreis- und Stadtverwaltung und  rd.  20 Übungsbeobachter der teilnehmenden Organisationen einen Überblick vom Ablauf der Übung.

 

Ein besonderer Dank gilt versch. Unternehmen in der Stadt Brilon die diese Großübung mit ihren Firmengeländen und Parkplätzen unbürokratisch unterstützen. Die Fa. Lobbe Entsorgung West GmbH als Fachfirma für die Entsorgung von Sonderabfällen stellt das Firmengelände, als virtueller Chemiebetrieb, am Gallbergweg als Übungsraum zur Verfügung. Das vorgesehene Einsatzszenario wäre aber in der Realität bei der Fa. Lobbe in diesem Umfang nicht möglich gewesen. Der Caritasverband Brilon  stellte seinen Werkstattbereich Hinterm Gallberg als Verfügungsraum und Verpflegungsstelle für die eingesetzten Kräfte bereit. Weitere Firmen im Gewerbegebiet stellten die firmeneigenen Parkplätze als Bereitstellungsraum für die rund 80 Einsatzfahrzeuge der beteiligten BOS-Einheiten aus dem HSK zur Verfügung.

 

In einem ersten Fazit zog die Übungsleitung eine positive Bilanz der Übung.

In den nächsten Tagen werden die Beurteilungen der  Schiedsrichter unter anderem von den Berufsfeuerwehren Dortmund, Hamm und Lünen  erwartet,  um dann im Rahmen von Nachbe-sprechungen die notwendigen Rückschlüsse ziehen zu können.